Tipps/Anregungen/Fragen vor dem Welpenkauf
Bevor wir unsere Ella bekamen, stöberten wir monatelange auf Internetseiten zu unterschiedlichsten Hunderassen, Hundeerziehung, Ernährung, Freizeit etc.. Viele Züchter geben gut gemeinte Tipps und stellen viele Gewissensfragen. Anfangs dachte ich: "Hey, das muss der Züchter uns schon selbst überlassen". Mittlerweile sehe ich das aber anders und möchte - wie jeder andere Züchter auch - Ella´s zukünftige Welpen in den allerbesten Händen wissen. Es geht dabei nicht darum, wie gut man sich bereits mit Hunden auskennt, ob man vorher bereits eigene Hunde hatte oder mit Hunden aufgewachsen ist, wie gross das Grundstück oder die Wohnung ist und ob man in der Stadt oder am Waldrand wohnt. Wichtig ist, dass man sich mit dem Tier beschäftigt und sich überlegt, welchen Platz es in der Familie einnehmen soll.
Die vielen Fragen und Tipps der Züchter haben uns im Vorfeld viele wichtige Denkanstösse gegeben und wir haben auf Dinge geachtet, an die wir vorher einfach noch überhaupt nicht gedacht haben.
1. Darf ein Hund bei mir einziehen?
Wohne ich zur Miete oder in Eigentum. Brauche ich eine Erlaubnis?
2. Ist die ganze Familie damit einverstanden?
Sind alle Familienmitglieder damit einverstanden, dass ein Hund ins Haus kommt und die Aufmerksamkeit ab diesem Tag auf mehrere Bewohner zu verteilen ist.
3. Bin ich für die nächsten etwa 15 Jahre bereit, mich ausgiebig um einen Hund zu kümmern?
Kromfohrländer werden bis zu 16 Jahre alt. Es gibt sicher auch Ausreißer die älter werden oder aber eben die, die uns schon vorzeitig verlassen.
4. Habe ich täglich Zeit für das Tier?
Wie sieht Ihr Alltag aus? Arbeiten Sie, wenn ja, in Teil- oder Vollzeit? Ein Hund sollte nicht länger als 6 Stunden alleine bleiben, wobei das m.E. schon das absolute Maximum ist.
5. Bin ich körperlich/gesundheitlich in der Lage täglich Spaziergänge zu absolvieren?
Sind Sie körperlich fit oder haben vielleicht Defizite oder Erkrankungen, die Sie daran hindern könnten, mit dem Hund regelmäßig spazieren zu gehen? Wer könnte dies bei Krankheit übernehmen?
6. Wohin geht es normalerweise in den Urlaub. Kann der Hund mit?
Machen Sie Flugreisen, Kreuzfahrten oder ausschließlich Cluburlaube? Kann Ihr Hund Sie in den Urlaub begleiten? Oder können Sie ihn für diese Zeit in andere liebevolle Hände geben?
7. Gibt es Freunde oder Familie, die sich kurzfristig um den Hund kümmern kann?
Können Familienmitglieder oder Freunde einspringen, wenn ich einmal verhindert bin, sei es krankheitsbedingt oder vielleicht aus beruflichen Gründen. Auch familiäre Gründe etc. grätschen gern spontan dazwischen.
8. Habe ich oder Familienmitglieder im Haus ggf. Allergien gegen Tierhaare?
Sind Allergien bei Ihnen oder Ihren Familienmitgliedern bekannt?
9. Kann ich mehr Schmutz und Unordnung im Haus akzeptieren?
Ein Hund bringt allerlei "buntes Zeug" mit ins Haus, der Putzbedarf steigt (natürlich je nach Empfinden des Hundehalters). Es liegen ggf. mal Kauteile oder Spielzeuge herum, ein Ball rollt die Treppen hinab, Haare finden sich hier und da.
10. Kann ich die finanziellen Mittel aufbringen (Futter, Tierarztkosten, Versicherung, Steuer, ggf. Hundeverein etc.)
Mit dem Welpenkauf ist es meist nicht getan. Es kommen viele weitere Kosten auf Sie zu. Zunächst müssen neue Dinge für den kleinen neuen Mitbewohner angeschafft werden. Dann kommt die Hundesteuer und eine Haftpflichtversicherung und natürlich das tägliche Futter hinzu. Ggf. möchte man eine Krankenversicherung für den Hund abschließen. Der Tierarzt freut sich regelmäßig über Ihren Besuch. Vielleicht braucht das Tier irgendwann regelmäßig Medikamente.
11. Kann ich mich nach Einzug des Welpen über viele Wochen rund um die Uhr um den kleinen Zwerg kümmern?
Gerade in den ersten Wochen nach Einzug müssen sich alle erst aneinander gewöhnen. Ein Welpe hält vielleicht nachts noch nicht durch und muss regelmäßig raus. Auch tagsüber kann man einen Welpen nicht gleich alleine lassen. Das Alleinsein will geübt werden und beginnt mit ganz kleinen Sequenzen, die langsam gesteigert werden. Außerdem hält die kleine Blase nicht gleich 4 oder 6 Stunden durch, so dass sichergestellt sein sollte, dass in den ersten Monaten jemand mit dem Welpen zwischendurch spazieren geht.
12. Kann ich mich mit der Erziehung des Welpen einfühlsam und geduldig beschäftigen und immer wieder konsequent sein?
Wenn nicht absolute Anarchie herrschen soll, muss der Welpe von Anfang an erzogen werden. Das bedeutet aber auch, dass man sehr konsequent sein muss, egal, wie herzzerreißend diese süssen Augen einen ansehen. Der beste Weg führt über eine gute Hundeschule und regelmäßiges Training.